DIE GLÜCKLICHEN


DE Bald ist Winter – Isabell und Georg sind ein Paar. Ein glückliches. Zufriedene Eltern eines einjährigen Sohnes. Sie arbeitet als Cellistin in einem Musicalorchester. Er ist Lokalredakteur in einer traditionsreichen Tageszeitung. Zuhause wartet das ruhige Leben zweier, die angekommen sind. Die Großstadt, hell erleuchtete Fenster sanierter Altbauten, stilvolle Cafés. Wärme, Geborgenheit, ein gutes Gefühl. Doch plötzlich ist da dieser Lüster im Flur. Und die neuen goldenen Klingelschilder an der Haustür. Dieses unkontrollierte Zittern in Isabells Hand. Und die Gerüchte eines Zeitungsverkaufs, die sich in Georgs Redaktion verbreiten. Wenn sie nun nach der Arbeit nach Hause kommen, beide überreizt von dem Anspruch, ein Leben ohne Niederlagen zu führen, warten dort Zweifel und Angst. Der gesellschaftliche Abstieg hat begonnen ...


Wir haben Frühling – Kristine Bilkaus Debütroman ist ein München-Roman, obwohl er in Hamburg spielt. Gleichermaßen soziologische Fallstudie wie Psychogramm, ist er das gnadenlose Stationendrama einer schleichenden Talfahrt in prekäre Verhältnisse. Statt existenziellem Überlebenskampf: lähmende Schockstarre zwischen Spielplatz und Bioladen, Anklammern an alles was noch geblieben ist. In klarer, luzider Sprache: der Atem des sozialen Niedergangs im Nacken des wohlbehüteten Großstädters. – ausbau.sechs entwickelt für die Uraufführung des Romans eine performative Installation, in der die 16 Zuschauer*innen in Zweierpaaren zu Bilkaus Protagonisten werden.


Pressestimmen:


"(D)as Angenehme bei den Arbeiten von ausbau.sechs (ist): Zwar ist der Zuschauer Teil des Bühnengeschehens, ist Verursacher, Geführter, Protagonist, jedoch ohne auf diese peinliche Art, "mitmachen" zu müssen. (...) (Die) Arbeit ist kein bisschen weinerlich, im Gegenteil, die Haltung der Künstler zum Schicksal von Isabell und Georg ist distanziert, geradezu kühl. Wenig lenkt vom Hören ab, sie schaffen nur die Räume, in denen die Szenen im Kopf entstehen dürfen. (D)as Ergebnis (...) (ist) ein spannendes Hörspiel, ein kleines Sozialexperiment und eine wunderbare Adaption eines tollen Textes." (Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung, 27. Februar 2017) - Die ganze Rezension gibt es hier."


24. Februar 2017 16:00, 18:00, 20:00 und 22:00 Uhr

25. Februar 2017 16:00, 18:00, 20:00 und 22:00 Uhr

26. Februar 2017 16:00, 18:00, 20:00 und 22:00 Uhr


Münchner Kammerspiele (Kammer 2), Falckenbergstr. 1, 80539 München


Sprecher Laura Maire, Oliver Möller


Künstlerische Leitung Linda Löbel, Sebastian Linz Dramaturgie Nadine Vollmer Raum Anna van Leen Sound und Komposition Jan Faszbender Video Alexander Litschka Licht Wolfgang Eibert Künstlerische Produktionsleitung Susanne Ernst Mitarbeit Sophie Gigou Grafik Sabine Wittmann


In deutscher Sprache, Tickets 089/23396600 und www.kammerspiele.de, Achtung Nur 16 Zuschauer*innen pro Vorstellung


Eine Produktion von ausbau.sechs in Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen. Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Die Glücklichen von Kristine Bilkau, © 2015 by Luchterhand Literaturverlag München, in der Verlagsgruppe Random House.


Mit freundlicher Unterstützung von ARRI


EN Winter is drawing in – Isabell and Georg are a couple. A happy one. Happy parents of an one-year-old child. She is working as a cellist in a musical orchestra. He is a local editor at a renowed daily newspaper. At home the peaceful life of those who have arrived is waiting. The city, brightly illuminated windows of refurbished old buildings, classy cafés. Warmth, safety, a good feeling. But suddently there are these chandeliers in the hallway. And these new golden door bell nameplates. This unbridled trembling of Isabell’s hand. And the rumours of the newspaper company being sold which circulate in Georg ́s desk. When they come home after work now – both overwrought by their aspiration to live a life without any defeats – worry and doubt are waiting for them. Their social decline has begun ...


It is spring – Kristine Bilkau’s debut novel is a Munich novel despite being located in Hamburg. Equally being a sociological case study and a psychogram, it is a ruthless station drama of a slinking slide into precarious circumstances. Instead of an existential fight for survival: paralysing state of shock between children’s playground and wholefood shop, clipping on everything which yet has remained. Written in clear und lucid language: the breath of social descent on the tail of well-protected metropolitans. – For the premiere of the novel ausbau.sechs is developing a performative installation, in which the 16 spectators become the protagonists of Bilkau’s novel.